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Katholikenrat im Bistum Fulda

ZdK verurteilt Ermordung von Juden in Israel

Klarer Aufruf „Nie wieder ist jetzt!“  

Die Ermordung von mehr als 1200 Jüdinnen und Juden durch Hamas-Terroristen am 7. Oktober hat die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Dr. Irme Stetter-Karp, zum Auftakt der ZdK-Vollversammlung in Berlin als „Zivilisationsbruch“ bezeichnet.


„Der Terror der Hamas hat unermessliches Leid über Israel, über Jüdinnen und Juden gebracht.“ Auf den Gewaltakt folge eine Welle des Antisemitismus. „Es erschüttert uns als ZdK zutiefst, zu erleben, dass antisemitische Übergriffe, Beleidigungen und Diffamierungen seit dem 7. Oktober massiv zunehmen. In Deutschland und weltweit erleben wir heftige Auseinandersetzungen, die Politik und Gesellschaft vor teils schwere Zerreißproben stellen.“ „Nie wieder ist jetzt!“ – An diesen Aufruf, der als Schriftzug am 9. November 2023 auf das Brandenburger Tor projiziert war, hatte die Präsidentin des ZdK zuvor in ihrem Bericht zur aktuellen Lage erinnert. Die Mitglieder der Vollversammlung hielten nach der Debatte noch einmal Schilder mit diesen Worten in die Höhe. „Es ist an uns, dem wachsenden Antisemitismus in unserem Land ein klares ‚Nie wieder‘ entgegenzusetzen“, sagte Stetter-Karp. „Als ZdK stehen wir an der Seite unserer jüdischen Freunde und Freundinnen. Der Antisemitismus ist auch ein Angriff auf unsere Demokratie, dem wir uns entgegenstellen müssen.“

Vom Katholikenrat Fulda nahmen die Delegierten Bettina Faber-Ruffing, Steffen Flicker und Marcus Leitschuh an der dreitägigen Tagung teil, zu dem auch ein Vortreffen der Mitglieder aus diözesanen Räten gehörte.


Über die Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs fünf Jahre nach der MHG-Studie sprachen Pater Prof. Hans Zollner und Kai-Christian Moritz aus dem Betroffenenbeirat bei der Bischofskonferenz. Moritz sagte: „Viele sind in den vergangenen Jahren sprachfähig geworden, vieles ist sag-, hör- und zumutbar geworden. Dennoch hat in weiten Teilen diese begrüßenswerte Vielstimmigkeit nicht zu einem harmonischen Klangbild geführt, sondern allzu oft zu einer verstörenden Kakophonie. Wir bleiben hängen in immer wieder neuen strukturellen Fragen, und allen damit verbundenen Befindlichkeiten, die heilende Er-lösung versprechen, wo sachliche Lösung eigentlich das Ziel sein sollte.“


Beim Besuch von Bundesfamilienministerin Lisa Paus würdigte Stetter-Karp, dass bei der Kindergrundsicherung „nun Leistungen gebündelt werden und auf einfacherem Wege als bisher beantragt werden können. Das ist ein Fortschritt vor allem für die mehr als 5 Millionen armutsbedrohten Familien in Deutschland.“ Dennoch bleibe die Kindergrundsicherung hinter den Erwartungen des ZdK zurück. „Die Debatten zur Familien- und Sozialpolitik zeigt, dass es gegenwärtig eine deutliche Schieflage gibt: Wirtschaftspolitik wird nicht als unterstützendes Moment der Sozialpolitik angesehen“, monierte Stetter-Karp.


In einem Beschluss der Vollversammlung forderte diese anschließend, an der angedachten Rücknahme der Einsparungen im Kinder- und Jugendplan des Bundes festzuhalten. Wo „jedes fünfte Kind von Armut bedroht“ sei, seien „die Haushaltsmittel für die neue Grundsicherung dringend anzuheben“. Ein zweiter Beschluss der Vollversammlung rief die Bundesregierung dazu auf, in der Krise eine klare Priorisierung vorzunehmen: „Die anstehenden Haushaltsprobleme dürfen nicht zu Lasten derer gehen, die in unserer Gesellschaft ohnehin schlechter gestellt sind. Der Sozialstaat darf nicht zur Disposition stehen. Die Teilhabe aller in unserer Gesellschaft muss zentrales Ziel sein.“


Weltsynode und Synodaler Ausschuss Thema


Mit überwältigender Mehrheit hatte die Vollversammlung die Satzung des Synodalen Ausschusses beschlossen. Damit hat sie dessen Konstituierung im November in Essen bestätigt. „Wir haben den Weg freigemacht für den Fortgang des Synodalen Weges“, sagte die ZdK-Präsidentin Dr. Irme Stetter-Karp zum Abschluss der Beratungen in Berlin.

Ein Beschluss der Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz – dem zweiten Träger des Synodalen Ausschusses – steht noch aus. Der Berliner Erzbischof Dr. Heiner Koch, Geistlicher Assistent des ZdK, sagte, der heutige Beschluss der Vollversammlung des ZdK sei für die Bischofskonferenz „ein wichtiges Zeichen, für das ich dankbar bin“. Für Marcus Leitschuh steht jetzt die Umsetzung der Beschlüsse des Synodalen Weges im Bistum und ein breiter diözesaner Dialog darüber in Mittelpunkt, was und wie Synodalität ganz konkret die Zusammenarbeit in den Pfarreien und im Bistum verbessern kann.


Prof. Thomas Söding, Vizepräsident des ZdK, berichtete von der Weltsynode in Rom, an der er als theologischer Experte teilgenommen hatte. In Rom sei erkannt worden, „dass ein Kirchenbild, das sich die Monarchie zum Vorbild nimmt, nicht zur Realität der katholischen Kirche passt. Zum einen ist der Klerikalismus eine Hauptursache des systemischen Machtmissbrauchs, der weltweit verbreitet ist, auch wenn noch immer versucht wird, ihn als eine unglückliche Häufung von Einzelfällen darzustellen. Zum anderen ist weltweit eine Bildungsoffensive in Gang gekommen, die den traditionalen Patriarchalismus in die Defensive drängt.“ Das Kirchenrecht schreibe „bislang weder Kontroll- noch Beteiligungsrechte, weder Transparenzgebote noch Rechenschaftspflichten fest. Dadurch entsteht eine Schieflage“.


Mit insgesamt sieben, vor allen Dingen gesellschaftspolitischen, Beschlüssen und einer lebhaften Debatte zum Zwischenbericht der Leitbild- und Satzungskommission ging die Vollversammlung am Samstagmittag zu Ende. Das Leitbild soll der veränderten Situation des ZdK als Akteurin in einer säkularen, gleichzeitig multireligiösen und ethisch herausgeforderten Gesellschaft gerecht werden.

22.12.2023


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