Mit einem Gottesdienst in polnischer und deutscher Sprache haben am Ende April rund 1.400 Gläubige – darunter zehn Bischöfe aus Polen und Deutschland und mehr als 50 Priester – des 80. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau gedacht.
Während seiner Predigt in der Todesangst-Christi-Kapelle betonte Bischof Gerber die Bedeutung des Erinnerns und Wachhaltens der Geschichte. „Das Zeugnis der Märtyrer in Dachau und das Zeugnis der katholischen Kirche in Polen lehren uns, dass wir als Christinnen und Christen einer Geschichte nie einfach nur ausgeliefert sind.“
Dabei hob er auch die Bedeutung des Briefs der polnischen Bischöfe von 1965 an die Deutsche Bischofskonferenz hervor, der als ein bedeutender Schritt der Versöhnung zwischen den beiden Nationen gilt. „Friede ist möglich, wo erfahrenes Leid bleibend anerkannt und Unrecht bekämpft werden“, so Bischof Gerber: „Frieden ist möglich, wo ich im Anderen, bei allem, was uns voneinander unterscheidet, zuerst den Bruder und die Schwester sehe.“
Mit Blick auf die Erinnerung an die Verbrechen des NS-Regimes machte Gerber deutlich, dass wir 80 Jahre später an einem kritischen Punkt stehen: „Die letzten Stimmen der Augenzeuginnen und Augenzeugen jenes Grauens verstummen in unseren Tagen für immer“, betonte er. „Zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg wächst eine Generation junger Menschen heran, die keine Möglichkeit mehr hat, Vertretern der Erlebnisgeneration von damals zu begegnen.“
Vor diesem Hintergrund warb Gerber dafür, die Erinnerung wachzuhalten und dem Glaubenszeugnis der in Dachau inhaftierten Priester zu folgen. Kraft ihres Glaubens hätten sie in der Hölle von Dachau ihren Mithäftlingen Trost und Zuversicht gespendet und so das Licht Christi in die Dunkelheit hineingetragen.
Im Rahmen des aktuellen Gedenkens an das Kriegsende in Europa wird Bischof Gerber am 8. Mai (Donnerstag) an einem Aktionstag in Fulda teilnehmen: Sowohl als Teilnehmer einer Podiumsdiskussion als auch als Hauptzelebrant eines Friedensgottesdienstes im Fuldaer Dom. Dieser Aktionstag soll ebenfalls dazu beitragen, das Gedenken wachzuhalten und die Ereignisse als Mahnung für die Gegenwart und Zukunft zu sehen.
Der Aktionstag beginnt um 10 Uhr auf dem Universitätsplatz mit interaktiven Ständen und unterschiedlichen Aktionen. Um 16 Uhr findet dort eine Podiumsdiskussion statt, an der auch Bischof Gerber teilnehmen wird. Der Friedensgottesdienst im Fuldaer Dom beginnt um 18 Uhr. Den Abschluss bildet ein Open-Air-Konzert mit Judy Bailey um 19:30 Uhr auf dem Universitätsplatz.
In einer aktuellen Folge des Bistums-Podcasts berichtet Bischof Dr. Michael Gerber nun sehr persönlich und eindringlich über die Gedenkfeier in Dachau. Dabei spricht er auch über seine persönliche Verbindung zu dieser KZ-Gedenkstätte durch seine eigene Familiengeschichte und die Bedeutung solcher Gedenktage in einer Zeit, in der die letzten Zeitzeugen versterben oder verstorben sind.
Der Podcast ist auf dem YouTube-Kanal und der Website des Bistums Fulda verfügbar. Weitere Informationen zum Aktionstag in Fulda finden Sie auf den Social Media-Kanälen sowie ebenfalls auf der Homepage des Bistums Fulda.
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